Unvergleichbarkeit mit natürlichen Ereignissen
Unvergleichbarkeit mit natürlichen Ereignissen
Ein weiteres Argument seitens CERN-Vertretern für die behauptete Sicherheit ihrer Nuklearexperimente besagt, dass in der Erdatmosphäre durch die Höhenstrahlung seit jeher Mikro-Schwarze-Löcher erzeugt werden müssten und diese die Erde längst aufgefressen hätten, wenn sie denn gefährlich wären. Die künstlichen Bedingungen im Labor entsprechen aber keineswegs den natürlichen, insbesondere würden durch Höhenstrahlung erzeugte Mikro-Schwarze-Löcher aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und winziger Ausdehnung den Planeten wie eine Gaswolke mühelos durchqueren, um dabei nur einige Teilchen aufzunehmen und sogleich wieder in das Weltall zu entschwinden, während bei den Abermilliarden Frontalkollisionen am LHC der Impuls der Teilchen, jedenfalls in einer erheblichen Anzahl dieser Ereignisse, sich gegenseitig weitgehend neutralisieren könnte, wodurch die so erzeugten Mikro-Schwarzen-Löcher bei relativ geringen Eigengeschwindigkeiten unterhalb der Fluchtgeschwindigkeit der Erde (von rund 11 km/s) auf der Erde verbleiben können.1
Der Entgegnung auf dieses Argument, wonach in extrem dichten Objekten wie Neutronensternen oder Weißen Zwergen Mikro-Schwarze-Löcher sofort stecken bleiben und diese aufgrund deren Dichte umso schneller aufzehren müssten, kann wiederum Folgendes entgegengehalten werden: Im inneren von Neutronensternen wäre ein sogenannter „superflüssiger“ Zustand der Materie gut vorstellbar2, wodurch dieser Körper eine einheitliche Masse darstellen würde, in welcher die einzelnen Teilchen keinen Widerstand mehr hätten, dem Mikro-Schwarze-Löcher ausgesetzt wären. Im Gespräch zwischen Dr. Rolf Landua (CERN) und Prof. Otto E. Rössler hat sich dazu die gemeinsam entwickelte Idee ergeben, dass die Eigenschaften superfluider Materie (am Beispiel Helium) am CERN getestet werden könnten, was Rückschlüsse auf die Eigenschaften superfluider Objekte allgemein erlauben könnte. Dies wäre nur ein Beispiel eines Experiments, das vielfältige, von den Hochenergieexperimenten am LHC ausgehende Gefährdungspotential vor dessen Vollbetrieb zu testen.
1 Dazu der Physiker Dr. Wolfgang Beyer: „Das einzige überzeugende Argument für eine Unbedenklichkeit scheint mir daher ein Verweis auf vergleichbare Prozesse in der Natur zu sein, bei denen die Apokalypse ausbleibt. Der Vergleich mit der kosmischen Höhenstrahlung hat aber den Haken, dass dort Schwarze Löcher primär mit vergleichbar hohen Geschwindigkeiten entstehen, während sie am LHC aufgrund der anderen Schwerpunktsverhältnisse beim Stoß auch mit Geschwindigkeiten unterhalb der Fluchtgeschwindigkeit der Erde entstehen können. Möglicherweise wäre also die Koexistenz von Schwarzen Mini-Löchern und irdischer Materie auf entsprechend engem Raum mit Relativgeschwindigkeiten <10km/s ein kosmisches Novum oder zumindest so selten, dass sich irgendwelche astronomisch relevanten Folgen unserer Beobachtung entziehen könnten.“ (Liegt bei: Dokument Dr. W. Beyer 1, oder: http://newsgroups.derkeiler.com/Archive/De/de.sci.physik/2008-08/msg00848.html
Siehe auch Prof. Otto E. Rössler und Dr. Rolf Landua: http://www.youtube.com/watch?v=_TjYobXKebM
2 G. Colò: “A microscopic quantal calculation of the superfluidity of the inner crust of neutron stars“ (Abstract). www.mi.infn.it/~colo/TRENTO/Abstracts/gori.txt