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Langfristige Gefahr

Hochrangige CERN-Mitarbeiter gestehen offen ein, dass die geplanten, unmittelbar bevorstehenden Hochenergieexperimente an der größten Maschine der Welt, dem neuen Teilchenbeschleuniger LHC der unterirdischen, experimentellen Nuklearforschungsanlage in Genf, insbesondere die angestrebte, künstliche Erzeugung “Mikro-Schwarzer-Löcher”, aber auch anderer möglicher, in bestimmten Zuständen unzerstörbarer Objekte, die Erde langfristig vernichten könnten. Hierfür gibt es zahlreiche Quellen.1

 

Gleichzeitig wird diese Möglichkeit von denselben Betreibern und Befürwortern des Experiments dadurch abgetan, dass diese, möglicherweise von ihnen initiierte Erdzerstörung, nach ihren Berechnungen länger dauern würde, als unser Planet dadurch sein Ende fände, dass er durch die Aufblähung der Sonne verglühen würde.2

Folglich wird die Möglichkeit der Erzeugung stabiler Schwarzer Löcher nicht nur – wie man sich erwarten würde – vorsichtig in Betracht gezogen, sondern auch konkret in Kauf genommen.3 Außerdem impliziert dies logischerweise, dass die Frage, die sich ab der Stabilisierung eines oder mehrerer Schwarzer Löcher auf unserem Heimatplaneten Erde für dessen derzeitige und zukünftige Bewohner stellt, nur noch jene ist, wie schnell diese wachsen. Hierzu siehe weiter unten.

Schon zuvor ist aber der konkrete Gefährdungstatbestand evident: Die dargestellte Risikoabwägung hat maßgeblich eine Gruppe von 26 CERN-internen Physikern getroffen, was etwa den erwartbaren Europäischen Maßstäben bei Sicherheitsabwägungen derartiger Größenordnungen nicht entsprechen dürfte. Die dargestellte Risikoabwägung impliziert außerdem die Anmaßung durch ein einzelnes Wissenschaftssystem, viel genauer noch der internationalen Organisation CERN, einem vorgeblich angebrachten Zeitpunkt der Erdzerstörung zuzustimmen.

Viel eher würden sich die Beschwerdeführer erwarten, dass gerade die Physik sich mit Möglichkeiten beschäftigen sollte, unseren Ursprungsplaneten und bis auf lange Sicht einzig für die Menschheit lebbaren sogar über dessen derzeit vermutliches Ende hinaus so lange wie möglich zu erhalten. Indem es nicht vorhersehbar ist, was die Bewohner der Erde in fernsten Zukünften zu ihrem Wohle planen, wobei wir durchaus damit kalkulieren, dass es noch Menschen sein werden, jedenfalls sein könnten und wir diese bislang unerreichte biologische Lebensform auch nachhaltig unterstützen, was prinzipiell – auf Grund der Menschenrechte auf Leben und auf Unversehrtheit der Umwelt (siehe dazu die noch folgenden Rechtsausführungen unter III. der gegenständlichen Beschwerdeschrift) jeglichem Gericht obliegt, wollen wir uns insbesondere und geradezu exemplarisch an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wenden.

Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass eine allfällige kumulative Kausalität in keiner Weise geeignet wäre, die Rechtswidrigkeit des Verhaltens aufzuheben. Ein Gefährdungstatbestand ist vielmehr unabhängig vom Bestehen allfälliger anderer Gefahren zu betrachten.

Überdies besteht auch eine Generationenverantwortlichkeit und sehen die Beschwerdeführer auch ihre Nachkommen bedroht, zu deren Schutz sie zur Geltendmachung der Konventionsverletzungen legitimiert sind.

 

1 Etwa Michelangelo Mangano, der Verfasser eines zentralen CERN-Sicherheitsberichts zur möglichen Erzeugung sogenannter „Mikro-Schwarzer-Löcher“: [Mikro-]„Schwarze Löcher verhalten sich ein wenig wie das elektrisch neutrale Neutrino. Sie reagieren nur sehr langsam und können durch mehrere tausend Kilometer Eisen fliegen, bevor sie überhaupt mit etwas zusammenstoßen. Jene, die etwas langsamer wären und von der Erdanziehung eingefangen würden, blieben zwar im Erdkern bestehen und könnten tatsächlich Materie aufnehmen. Doch würden sie selbst nach 5 Milliarden Jahren - die Zeit, bis die Sonne erlischt - nur ein paar Kilogramm wiegen.“ (Liegt bei: Michelangelo Mangano Interview. Oder auch: http://www.golem.de/0802/57477-5.html )

2 Ibidem.

3 Ibidem. Siehe etwa auch im offiziellen CERN-Sicherheitsbericht: “Astrophysical implications of hypothetical stable TeV-scale black holes”; Steven B. Giddings (Department of Physics, University of California, Santa Barbara, CA 93106) and Michelangelo L. Mangano (CERN, Geneva, Switzerland).